Kalender next 42tg

Montag Mai 20 - All Day
-i- UNO Weltbienentag 20.05

Event Kalender

April 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 1 2 3 4 5

Banners

Im Sommer erfreut sich das unbedarfte Herz an leuchtend gelben Rapsfeldern. Naturschützer sind ob der Monokulturen auch mit Mais und dem Einsatz von Pestiziden entsetzt. Nun werden Alternativen getestet. Von Anette Le Riche

Maiskulturen bis zum Horizont, Rapsfelder soweit das Auge reicht: Der Anbau von Energiepflanzen hinterlässt überall seine Spuren. Obwohl sie einen relativ kleinen Anteil am Energieträger-Mix ausmachen und ihr Anteil inzwischen stagniert, haben Silomais und Raps die Agrarlandschaft verändert.

Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes wurde 2013 auf 14,2 Prozent der baden-württembergischen Ackerfläche Silomais angebaut, ein Großteil davon zur Energiegewinnung. Raps wächst auf 7,2 Prozent der Felder. Das bringe vielerorts Ökosysteme aus dem Gleichgewicht, warnen Naturschützer. "Wo Grünland umgebrochen wurde, ist das immer ein Anschlag auf die Artenvielfalt und auf den Klimaschutz", sagt Gottfried May-Stürmer vom BUND [1]Baden-Württemberg in Stuttgart.

"Wird Mais angebaut, wo vorher Wiesen waren, ist alles, was auf Wiesen angewiesen ist, dann natürlich weg", sagt er. Dazu gehörten etwa Singvögel wie das Braunkehlchen oder die langschnäbeligen Bekassinen. Auch Kiebitze mit ihren charakteristischen schwarzen Hauben seien "in vielen Landkreisen schon komplett weg". Ebenso bräuchten viele Schmetterlingsarten, Wildbienen und andere Blütenbesucher bunte Wiesen zum Überleben.

"Keine Ackerkultur, bei der so viel gespritzt wird"

Beim Rapsanbau sei insbesondere der Einsatz von Pestiziden problematisch: "Es gibt keine andere Ackerkultur, bei der so viel gespritzt wird", warnt der Biologe. Viele Blüten des bei Bienen als Nektarquelle beliebten Rapses enthielten dann Pestizidreste.

In Oberschwaben untersucht Landschaftsökologe Martin Dieterich in einem vom Bundesumweltministerium unterstützten Forschungsprojekt die Auswirkungen von Energiepflanzen auf die biologische Vielfalt. Auf Versuchsfeldern im Kreis Sigmaringen bauen die Wissenschaftler der Universität Hohenheim[2] in Kooperation mit Bauern sechs Kulturen an: Mais als für die Biodiversität ungünstigste und Wildkräutermischungen als schonendste Energiepflanzen, Raps für Biodiesel, Zuckerrüben für Industriealkohol, das Chinaschilf Miscanthus als Festbrennstoff und unreifes Getreide für die Biogasanlagen.

"Wir sehen uns dann die Artenvielfalt auf jedem einzelnen Feld an", erklärt Dieterich. Gezielt erfassen die Forscher Gruppen, die verschiedene Funktionen im Ökosystem abdecken, darunter Wildpflanzen, Vögel, Insekten, Spinnen und Würmer. Bis Ende März 2014 sollen Ergebnisse vorliegen.

Geringere Erträge – aber auch geringere Kosten

Auch das Landesprojekt "Plenum" testet seit 2011 mit knapp 30 Landwirten in den Kreisen Konstanz, Tuttlingen, Sigmaringen und im Bodenseekreis den Anbau von Wildpflanzenmischungen für Biogasanlagen. Statt eintönigem Mais schmücken auf rund 50 Hektar Pimpernelle, Sonnenblumen, Malven oder Ackerwildmöhren die Felder.

"Zwar sind die Erträge geringer, doch weil viele mehrjährige Pflanzen darunter sind, können die Landwirte die Kosten für Aussaat und Dünger reduzieren", erklärt Michael Baldenhofer von "Plenum Westlicher Bodensee" in Konstanz. Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gehe zurück, wie erste Ergebnisse zeigten.

Zu einer etwas anderen Biogasanlage haben sich vier Landwirte in dem kleinen Weiler Hahnennest bei Ostrach (Kreis Sigmaringen) zusammengeschlossen. In einem Zehn-Punkte-Papier verpflichten sie sich, in der 1,5-Megawatt-Anlage mindestens 50 Prozent Gülle, biologische Abfälle und Biomasse aus der Landschaftspflege einzusetzen und den Maisanteil auf maximal 35 Prozent zu begrenzen.

Statt Monokulturen soll es auf ihren Feldern dreigliedrige Fruchtfolgen geben. Damit wollen die Bauern verhindern, dass Nährstoffe ausgewaschen werden. Zudem sollen der Einsatz von Pestiziden minimiert sowie Flora und Fauna geschützt werden.

Leserkommentare 13 Kommentare

Leserkommentare sind ausgeblendet.

Kommentare einblenden

Datenschutz Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen, insbesondere darüber, ob und wie personenbezogene Daten erhoben und verarbeitet werden, finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen[4]
Moderation Die Moderation der Kommentare liegt allein bei DIE WELT. Allgemein gilt: Kritische Kommentare und Diskussionen sind willkommen, Beschimpfungen / Beleidigungen hingegen werden entfernt. Wie wir moderieren, erklären wir in der Nutzungsbedingungen[5].
// The following are highly recommended additional parameters. var disqus_identifier=123599477;//article id where comments used var disqus_url='http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article123599477/Alternativen-zum-ewigen-Raps-und-Mais-gesucht.html';//article url where comments used function disqusAd(e) {              var s2 document.createElement("iframe");              s2.src "http://appc.welt.de/static/welt/2012/pa-anzeigen/anzeige.html";              s2.width 620;              s2.height 100;              s2.style.overflow 'hidden';              s2.scrolling "no";              s2.style.border="none";              $(e).parent().append(s2);              s2.scrolling "no";          }          var dsqcounter 1; /* * * DON'T EDIT BELOW THIS LINE * * */ $(document).ready(function () { !(function(){ var disqusSsoEnabled=false; var experimentalMode=$.cookie('BIGP_EXPERIMENTAL'); if(experimentalMode){ disqusSsoEnabled=true; } if(disqusSsoEnabled){ window.disqusid=$.cookie('disqusid'); window.disqus_config function () { this.sso { name: "Anmelden", button: "http://img.welt.de/skins/welt/gfx/disqus_login.png", url: "https://ssl.welt.de/user-web/disqus/login.jsp", logout: "https://ssl.welt.de/user-web/disqus/logout.jsp", width: "500", height: "500" }; if (window.disqusid) { window.disqusid=window.disqusid.replace(new RegExp("\\.","g"),'='); window.disqusid=window.disqusid.replace(new RegExp("_","g"),' '); this.page.remote_auth_s3 =window.disqusid; this.page.api_key '8JmKKMV2FgF5OgVCye4P0v3Q9aJK8eQOZ6VtqjfLaMgTzrNy465erNMGjGFhbW2X'; } }; } }()); (function() { var dsq document.createElement('script'); dsq.type 'text/javascript'; dsq.async true; dsq.src 'http://' + disqus_shortname + '.disqus.com/embed.js'; if ($.cookie('ASsocialOptout')!='true') { (document.getElementsByTagName('head')[0] || document.getElementsByTagName('body')[0]).appendChild(dsq); } else { $('.disqus .optoutSocMed').html(optoutHTML).show(); } })(); var wDisqusCfg { disqussion:false }; asms.extend(asms.config,"wDisqus",wDisqusCfg); asms.general.ece.widgets.disqus.init(asms.config.wDisqus); }); blog comments powered by Disqus[7]

References

  1. ^ BUND (www.bund-bawue.de)
  2. ^ Universität Hohenheim (ecology.uni-hohenheim.de)
  3. ^ Biosprit – Untersuchung des Rohstoffs der Zukunft (www.welt.de)
  4. ^ Datenschutzbestimmungen (www.welt.de)
  5. ^ Nutzungsbedingungen (www.welt.de)
  6. ^ comments powered by Disqus. (disqus.com)
  7. ^ blog comments powered by Disqus (disqus.com)

Read more >> Welt Online

Phänologie

aktualisierte Beiträge

Wetter

who is online

Aktuell sind 760 Gäste, 11 Bots und keine Mitglieder online


11 Bots:
4 x bingbot
3 x Majestic Bot
3 x SemrushBot
1 x YandexBot