125 Jahre Bienenzüchterverein Muri: Geheimnisvolles um den Honig und das Handwerk des Imkers

von Verena Schmidtke (Text und Foto) — az Aargauer Zeitung6.6.2016 um 07:52 Uhr

Zum grossen Jubiläum hat der Bienenzüchterverein Muri und Umgebung Gross und Klein «Im Roos» interessante Einblicke zum Thema Imkerei ermöglicht. Der Verein freute sich über die vielen Besucher, denn es wird dringend Imker-Nachwuchs gesucht.

Die Ausstellung des Bienenzüchtervereins Muri und Umgebung informierte über die Herstellung von Honig, über Geräte und Materialien für Profis bis hin zur Frage, was man selbst für Bienen im heimischen Garten oder auf dem Balkon tun kann. Zudem gab es über den Tag verteilt verschiedene Fachreferate. Ein ganz besonderes Erlebnis war ein Besuch im Bienenhüsli mit Bieneninspektor Alois Mathis.

Vereins- und OK-Präsident Bruno Heggli freute sich über die vielen Besucher. So ein Wochenende sei schliesslich eine Möglichkeit, neue Imker zu gewinnen. «Der Bienenzüchterverein Muri hat 75 Mitglieder», teilte Heggli mit, «uns ist es ein Anliegen, gerade junge Imker zu unterstützen.» Insgesamt gäbe es nämlich viele ältere Bienenzüchter, die wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren aufhören. Also sei es schon wichtig, das Interesse an der Imkerei zu wecken. Und so gab es schon für die kleinen Bienen-Interessierten einen Wettbewerb, wer die schönste Biene malt.

Ausbildung zum Imker

Wie man das Handwerk der Imker erlernt, erklärte Vincent Kocher. Zunächst stehe für angehende Imker der Besuch des Grundkurses auf dem Programm, so Kocher. Dieser verteile sich auf zwei Jahre. «Wer bei so einem Grundkurs nicht von einer Biene gestochen wird, hat eigentlich keinen besucht», stellte er schmunzelnd fest. Dann seien Weiterbildungen in verschiedenen Themenbereichen wichtig.

Relativ neu sei der «Imker mit eidgenössischem Fachausweis», berichtete Kocher, der Kurs richte sich an jene, die mindestens fünf Jahre Erfahrung hätten. Angeboten wird der auf drei Jahre angelegte Kurs vom Verein Deutschschweizerischer und Rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB)  und vielen Imkerschulen. Laut VDRB Homepage bestehe grosses Interesse an diesem Fachausweis, die Kurse für dieses und nächstes Jahr sind bereits ausgebucht.

Dass Honig eine Vielfalt von Sorten bietet, was es mit Reifegrad und Wassergehalt sowie welches Qualitätssiegel es zu beachten gilt, erfuhren die Besucher ebenfalls bei der Ausstellung. Die Mitglieder des Bienenzüchtervereins zeigten und erklärten die verschiedenen Arbeitsschritte, wie der Honig von der Wabe ins Glas gelangt. Als Publikumsmagnet erwies sich dabei definitiv die Honigschleuder.

Mittlerweile sind Bienenprodukte wie Honig, Gelée Royale und Propolis, eine Art Harz, das Bienen produzieren, auch als vielseitige Heilmittel bekannt. Bereits die alten Ägypter schätzten vor 3500 Jahren Honig als Mittel zur Wundversorgung. Arlette Fischer und René Ming erklärten, was es mit der Apitherapie auf sich hat. «Der Begriff leitet sich vom Lateinischen apis für Biene und dem Griechischen therapeia für Pflege der Kranken ab», teilte Ming mit.

Imkergeheimnisse

Wertvolle Informationen zur Imkerei hatte Alex Überschlag gesammelt und daraus die informative Ausstellung «Imkergeheimnisse» vorbereitet. Fachleute fanden dort sicherlich den einen oder anderen Tipp. Überschlag meinte: «In einem Bienenzüchterverein geht es ja nicht darum, einen Pokal zu gewinnen, sondern darum, gemeinsam etwas zu machen und sich darüber auszutauschen.»

Quelle/Source:

- 125 Jahre Bienenzüchterverein: Geheimnisvolles um den Honig und das Handwerk des Imkers - Freiamt - Aargau - az Aargauer Zeitung

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